Berchtesgadener Land (WBW) – Auf der Tagesordnung der ordentlichen Gesellschafterversammlung der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH stand die Behandlung der Regularien zum Jahresabschluss 2021.
Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Landrat Bernhard Kern berichtete Geschäftsführer Florian Brunner über den Lagebericht 2021 und den Bericht des Abschlussprüfers.
Der Geschäftsführer konnte auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, das durch hohe Investitionen von € 4,6 Mio. in den eigenen Wohnungsbestand gekennzeichnet war. Die Bilanzsumme war im Berichtszeitraum mit € 56,9 Mio. fast unverändert. Die Gewinn- und Verlustrechnung schloss mit einem Jahresüberschuss von € 84.043. Das Eigenkapital hatte sich daher und aufgrund der durch die Gesellschafter beschlossene Kapitalerhöhung zum 31.12.2021 auf € 16,7 Mio. erhöht. Unter Berücksichtigung von eigenkapitalähnlichen Mitteln war die Eigenmittelquote auf 31,8 % der Bilanzsumme gestiegen.
In seinem Ergebnis stellte der Abschlussprüfer fest, dass die Vermögenslage, die Finanzverhältnisse sowie die wirtschaftlichen Verhältnisse geordnet sind, die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung, des Jahresabschlusses und Lageberichtes gegeben ist und die Geschäfte in Einklang mit Gesetz und Gesellschaftsvertrag geführt wurden. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt.
Die Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr 2021 aufgrund des Neubezugs eines Wohnhauses um € 25.000 auf rund € 7,82 Mio. Die durchschnittliche Wohnungsmiete veränderte sich nicht und verbliebt bei € 5,50 je m². Die Mietausfallquote von 1,3 % und die Fluktuationsquote von 5,0 %, welche die Mieterwechsel wiedergibt, bewegten sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Der ausschließlich modernisierungsbedingte Leerstand lag bei 4,4 % oder 56 Wohnungen.
Im vergangenen Jahr wurde wieder massiv in den Neubau, die Energieeinsparung und Verbesserung der Wohnungen investiert.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde in Piding eine Wohnanlage mit 12 barrierefreien 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen von 57 bis 114 m² Wohnfläche in Niedrigenergiebauweise fertig gestellt und bezogen. Die Baukosten beliefen sich auf rund € 3,1 Mio. Die Finanzierung erfolgte mit Förderdarlehen und einem Baukostenzuschuss der BayernLabo im Rahmen des EOF-Programms in Höhe von insgesamt € 2,57 Mio. und KfW-Förderdarlehen von T€ 700,0 sowie restlich mit Eigenkapital. Durch die Förderung des Wohnbauwerks und der Mieter im EOF-Programm können günstige Kaltmieten zwischen € 4,60 und 7,00 je m² angeboten werden.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde in der Alpentalstraße 8 in Bayerisch Gmain der 1. Bauabschnitt zur Modernisierung eines Wohnhauses mit 9 Wohnungen durchgeführt. Hierbei wurden energetische Maßnahmen wie die Erneuerung der Wärmedämmung an den Fassaden, der obersten Geschoss- und der Kellerdecke, dem Austausch der Fenster und der Erneuerung der Heizungsanlage umgesetzt, wodurch der Effizenzhaus85-Standard erreicht wurde. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund € 775.000 und wurden durch Mittel der KfW finanziert und gefördert.
Für die laufende Instandhaltung und Einzelmaßnahmen investierte das Wohnbauwerk in 2021 rund € 1,6 Mio. Es wurden wieder eine Vielzahl an Wohnungen im Rahmen der Mieterwechsel auf einen modernen Ausstattungsstandard gebracht. Auch erfolgte eine energetische Teilmodernisierung in Bad Reichenhall mit 12 Wohneinheiten. Hier wurde die Kellerdecke gedämmt, die Hauseingangstüren erneuert, die gesamte Elektrik im Keller und den Treppenhäusern erneuert, der Brandschutz ertüchtigt und die Heizungsanlage sowie die Sanitär- und Heizungsleitungen im Keller erneuert.
Aktuell erfolgt der 2. Bauabschnitt der Modernisierungsmaßnahme in Bayerisch Gmain. Hierbei werden die Wohnungen grundlegend modernisiert. Unter anderem werden alle Bäder saniert, die Elektroausstattung auf den modernsten Stand gebracht, eine Lüftungsanlage in die Wohnungen eingebaut und das Gebäude ans Glasfasernetz angeschlossen. Die Gesamtkostenwerden sich auf voraussichtlich € 1,07 Mio. belaufen. Die Finanzierung erfolgt mit Förderdarlehen der BayernLabo und Eigenkapital.
Des Weiteren wird die Generalmodernisierung in der Ahornstraße 52-56 in Piding mit 21 WE durchgeführt. Auch hier erfolgt die energetische Modernisierung zum Effizenzhaus100 und die grundlegende Sanierung, wobei in den Wohnungen zuerst Rohbauzustand hergestellt wird und alles erneuert wird. Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf € 3,5 Mio. Die Finanzierung erfolgt mit zwei Bankdarlehen, einem Zuschuss der KfW von € 570.000 und Eigenkapital.
Als weiterer Baustein zur Reduzierung des CO2-Ausstosses wurde in Bischofswiesen-Winkl eine
E-Ladestation installiert.
Um aufgrund der Krise auf den Energie- und Beschaffungsmärkten und des damit verbundenen massiven Preisanstiegs für Holzpellets, Heizöl und Erdgas den Energieverbrauch zu senken und die Heizkosten für die Mieterschaft zu begrenzen, haben wir die Heizungsanlagen aller Wohnanlagen überprüft und wo notwendig, verschiedene Anpassungen durchgeführt.
Seit nunmehr einem Jahr ist das Wohnbauwerk auf Instagram unter https://www.instagram.com/wohnbauwerk_bgl/?hl=de zu finden.
Die Gesellschafterversammlung stellte den Jahresabschluss zum 31.12.2021 einstimmig fest. Der Jahresüberschuss wurde den Gewinnrücklagen zugewiesen. Ebenfalls einstimmig wurden der Geschäftsführer und der Aufsichtsrat für das vergangene Geschäftsjahr entlastet. Landrat Bernhard Kern bedankte sich bei Geschäftsführer Florian Brunner für die geleistete Arbeit und schloss bei seinem Dank alle Mitarbeitenden der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH ein. An alle Gesellschaftervertreter richtete er den Dank für die gute und konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.